Orthomolekulare Medizin

                                                        

Die Orthomolekulare Medizin befasst sich mit Substanzen, die im Normalfall im menschlichen Körper vorhanden sind (oder sein sollten) und auf welche der Körper unbedingt angewiesen ist. Zu diesen Substanzen gehören neben den Vitaminen und Spurenelementen auch Mineralstoffe, Fettsäuren und Aminosäuren. Diese Substanzen werden in der Orthomolekularen Medizin „Nährstoffe“ genannt.

Der Begriff „Orthomolekulare Medizin“ wurde 1968 vom zweifachen Nobelpreisträger Prof. Dr. Linus Pauling (1901-1995) geprägt. Er leitet sich aus dem griechischen Begriff „Ortho“ (richtig, gut) und „Moleküle“ (kleine chemische Bestandteile von Stoffen) ab. Die Orthomolekulare Medizin steht also für den Einsatz der richtigen Moleküle in den richtigen Dosierungen.

Pauling war davon überzeugt, dass die Einnahme großer Mengen an bestimmten Vitaminen die Gesundheit erhalten und Krankheiten verhüten könne. Er selbst nahm täglich große Mengen an Vitamin-C und Vitamin-A zu sich.

Dies sind die Ideen hinter der Orthomolekularen Medizin:

Nährstoffe sind wie kleine Zahnräder in einer großen Maschine, also dem menschlichen Körper. Sind nicht alle Zahnräder vorhanden oder einige Zahnräder defekt, kann die Maschine nicht optimal arbeiten, das heißt, der Stoffwechsel oder das Immunsystem sind beeinträchtigt. Bereits der Mangel eines Nährstoffes wirkt sich auf das Zusammenspiel der anderen Nährstoffe aus. Jede Kette ist eben nur so stark wie ihr schwächstes Glied.Die Orthomolekulare Therapie besteht jedoch nicht darin, jedem Patienten alle Nährstoffe in großer Menge nach dem Gießkannenprinzip zuzuführen. Vielmehr müssen vor der Therapie die individuellen Nährstoffbedürfnisse festgestellt werden. Der Arzt, der die Orthomolekulare Medizin praktiziert, lässt sich die Beschwerden des Patienten genau schildern. Zudem können Körperzellen oder Körperflüssigkeiten auf ihren Nährstoffgehalt untersucht werden.

Hieraus lässt sich auf den möglicherweise zugrunde liegenden Nährstoffmangel schließen und eine sinnvolle, angepasste Nährstofftherapie erstellen. Das Ziel der Orthomolekularen Medizin ist nicht nur, Mangelerkrankungen zu verhindern oder zu behandeln. Eine wirklich ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, kann auch vorbeugend und therapeutisch auf eine Vielzahl anderer Erkrankungen wirken. Herkömmliche Mulivitamin-Präparate können aufgrund der niedrigen Dosierungen der enthaltenen Substanzen bestenfalls die Entstehung von Mangelerscheinungen verhindern. Mit ihnen kann der Grundbedarf des Körpers an Nährstoffen gedeckt werden. Um eine präventive oder gar therapeutische Wirkung im orthomolekularen Sinne zu erreichen, sind deutlich höhere Dosierungen erforderlich! Hierfür verwendet der orthomolekular tätige Arzt hochdosierte Nährstoffmedikamente, die in der Regel als Infusion oder Injektion verabreicht werden. Ein Vorteil dieser Darreichungsform ist, dass die Nährstoffe in großer Menge wirklich in den Körper gelangen, ohne sofort über den Stuhl wieder ausgeschieden zu werden. Meist werden mehrere Nährstoffe miteinander kombiniert und (je nach Indikation) 5-10 mal verabreicht

Vitamin- und Nährstoffpräparate sind kein Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Auch können damit nicht die schädlichen Auswirkungen von Rauchen, Alkoholmissbrauch, Übergewicht und Bewegungsmangel ausgeglichen werden. Die Orthomolekulare Medizin ist deshalb kein Ersatz für die schulmedizinischen Behandlungsformen, sondern kann eine Ergänzung und Bereicherung darstellen . Als ganzheitlich orientierte Therapieform ist die Orthomolekulare Therapie gleichermaßen Bestandteil der Schulmedizin und der Naturheilkunde.

                                                       

 

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